3 Der Faktor „Angst“ vor dem Koreakrieg

3.3 „Emotionology“: Konrad Adenauer und die Westdeutschen

Jede Gesellschaft, jede „emotional community“ und jedes Individuum hat eigene Regeln, Emotionen zu zeigen oder zu verbergen, ihnen positive oder negative Eigenschaften zuzuschreiben und Ausdrucksweisen und Gesten zuzuordnen. Stearns nennt die Methode der Untersuchung dieser „feeling rules“ „emotionology“ (vgl. Kap. 2.2.2).

In diesem Kapitel soll Konrad Adenauer unter dem Aspekt der „feeling rules“ betrachtet und Bezüge zu den gesellschaftlichen Emotionsnormen hergestellt werden. Emotionen vermitteln zwischen Individuum und Gesellschaft. Durch den Vergleich von Adenauers Verhalten mit den gesellschaftlich etablierten Emotionsregeln seiner Zeit zeigt sich, dass er als öffentliche Person mit seinen persönlichen Emotionsnormen die gesellschaftlichen „feeling rules“ reflektiert. Es sollen einerseits Adenauers Ansichten über Emotionen und sein Umgang mit ihnen und andererseits Adenauers Perzeptionen von der emotionalen Verfasstheit der deutschen Bevölkerung analysiert werden.

Als Quellen eignen sich Adenauers privaten Zeugnisse, sowie seine Briefe und Memoiren. Auch seine Reden, darunter insbesondere die Weihnachtsreden, und andere öffentliche Zeugnisse enthalten Belege seiner Emotionsregeln. Bei Teegesprächen mit Journalisten sprach er offen und direkt, wenn er auch nicht sein Innerstes zur Schau stellte. Menschen, die Adenauer näher kennen gelernt haben, dokumentierten Adenauers emotionale Seite. Zu den Personen aus seinem engeren Umfeld, gehörten neben Familienmitgliedern, Mitarbeitern und Freunden auch Staatsmänner oder Politiker, denen er sich in besonderen Momenten anvertraute. Darunter fielen die Hohen Kommissare, aber auch zeitweise Kurt Schumacher von der SPD, den er noch vor seinem eigenen Kabinett in geheime Pläne zur Wiederbewaffnung einweihte.

Auch in Biographien und der Forschungsliteratur werden zunehmend Adenauers emotionale Seiten erforscht.[1] In diesem Kapitel soll vor allem Adenauers Umgang mit Angst und die Perzeption derselben untersucht werden, soweit sich die Emotionen in den Quellen nachweisen lassen.

3.3.1 Die Emotionsnormen Konrad Adenauers

In Adenauers Weltbild, und in dem seiner Zeitgenossen, gehörten Emotionen und Leidenschaften zu den irrationalen Kräften der menschlichen Natur; dies galt insbesondere für die Angst. In seinen Briefen und in anderen Quellen findet diese Ansicht immer wieder Ausdruck. So schrieb er an seinen engen Freund Daniel Heineman nach New York: „Sie haben recht, wirtschaftliches Denken könnte alles in Ordnung bringen, aber politisches Denken ist oft sehr unvernünftig, weil es von Leidenschaften geleitet wird.“[2]

Plamper und Michl haben nachgewiesen, dass es schon im Ersten Weltkrieg als „unehrenhaft“ galt, Angst zu zeigen.[3] Für Adenauer galt diese Regel noch lange danach. Erst Ende der 1950er Jahre begann sich diese Ansicht in der Bevölkerung langsam zu ändern.[4] Dass sich Angst bei gesunden Menschen als Traumata dauerhaft auf die psychische Gesundheit auswirken konnte, galt damals noch als ausgeschlossen.[5] „Damit war der Weg frei für die Pathologisierung und Stigmatisierung all derjenigen, die ihre Angst öffentlich zeigen.“[6] Adenauer schrieb im dritten Band seiner Erinnerungen: „Die Angst vor der Atombombe war etwas Emotionales, und dieses Emotionalen Herr zu werden, nachdem das deutsche Volk diesen letzten Krieg hatte über sich ergehen lassen müssen, würde schwer sein.“[7] Löttel zeigt auf „wie Adenauer kollektive Angst als Gefahr für die Umsetzung rational kalkulierter Außenpolitik betrachtet hat.“[8] Der heutzutage verworfene Gegensatz zwischen Vernunft und Emotion ist für Adenauer noch Gesetz.

„Trotz dieser als ubiquitär empfundenen Angst definierte das westdeutsche emotionale Regime jene jedoch als problematisch, irrational und sogar pathologisch. Solche negativen Einschätzungen von Angst gingen zurück auf bürgerliche und dann im Nationalsozialismus hypostasierte emotionale Normen, die ‚Furcht’ und ‚Angst’ weitgehend aus dem Kreis legitimer Emotionen verbannt hatten.“[9]

Adenauer nahm Bedrohungen wahr, doch diesen emotionalen Status beschrieb er bei sich selbst meist als Sorge, selten als Furcht, fast nie als Angst. Der geläufige Ausdruck „Staatsmann der Sorge“ von Golo Mann passt in dieser Hinsicht gut.[10] Dies bedeutet jedoch nicht, dass Adenauer keine „Angst“, im Sinne der Arbeitsdefinition von Angst als Dimension der Emotion insgesamt, kannte. So schrieb Adenauer im Dezember 1950 an seine Eltern: „Ich krabbele weiter, habe naturgemäß viele Sorgen.“[11] An McCloy schrieb er, dass er ihm infolge des drohenden Scheiterns des Schuman-Plans seine „sehr ernsten und tiefen Besorgnisse“[12] mitteilen möchte. Paul Adenauer gab bei einer Zeitzeugenkonferenz zu Protokoll, dass sein Vater durchaus Angst kannte, wenn auch nicht „Furcht und Überwindung der Furcht die Dialektik waren […] in der er lebte“:[13]

„Ich erinnere mich aber deutlich daran, daß er vor seinem Tode einen mir sehr nahegehenden Fiebertraum von den Russen am Rhein hatte. Dieser war verbunden mit Vorstellungen von Verwüstung dessen, was Europa ist. Das ging bis Straßburg – es waren ganz konkrete Bilder, die ihn da peinigten –. Also, man kann da nicht von einer Dialektik innerer Ängste sprechen. Aber zugleich stimme ich Ihnen, Herr de Maizière, zu, daß im wachen Zustand eine tiefe Besorgnis vorhanden war. Da kam aber seine Nüchternheit hinzu und seine realistische Art, solche Dinge doch mit anderen, rationaleren Wahrnehmungen zu konfrontieren.“[14]

Adenauer war nicht blind von Angst getrieben, auch nicht davon, die Angst zu vermeiden, was aber beides nicht ausschließt, dass er Angst empfinden konnte, mit dieser umgehen musste und diese sich auf Adenauers Wahrnehmung und Verhalten auswirkte. Löttel trennt in seiner Analyse „Angst“ von „Sorge“ als Perzeptionsfaktor in Adenauers Außenpolitik. Er schreibt: „Deshalb soll ‚Sorge’ hier […] als eine – rational kontrollierte – Reaktion auf ein politisches Ereignis oder einzelnes Szenario gedeutet werden, das mit einer größeren Angst als Bedrohungswahrnehmung in Verbindung stand.“[15] Zu unterstreichen ist jedoch, dass die Zuordnung von rationalen und irrationalen Emotionen ein politischer Faktor ist, der eine soziale Hierarchie ausdrückt. Zu Adenauers Zeiten wird zwischen den rationalen „Sorgen“ Adenauers und den irrationalen und unkontrollierten Ängsten der Bevölkerung getrennt.[16]

Angst zu zeigen war weder privat noch politisch opportun. Meistens bevorzugte Adenauer es daher, über seinen emotionalen Zustand zu schweigen, ihn zu verbergen und ihn mit „Vernunft“ und Faustregeln zu beherrschen. Auch noch 1962, bei der Kubakrise, vertrat er eine „harte Haltung […]. In diesem weltpolitischen Nervenkrieg auch nur den Anschein von Angst zu zeigen, erschien ihm fatal.“[17] Selten weihte er einen kleinen vertrauenswürdigen Kreis in seine „Sorgen“ ein, beispielsweise bei den Geheimgesprächen über Sicherheitsfragen mit den Hohen Kommissaren kurz nach Beginn des dem Koreakriegs. Diese teilten seine Sorgen gegenüber der sowjetischen Bedrohung. Die Koreakrise und die Diskussion über die deutsche Wiederbewaffnung in Zusammenhang mit der Furcht dem Kommunismus, führte bei Adenauer zu verstärkter Geheimhaltung, die sich selbst gegen sein eigenes Kabinett, insbesondere gegen Innenminister Heinemann, aber auch Fraktionen seiner Partei richtete.[18] Aus der Zeit kurz nach dem Koreakrieg gibt es weder Kabinettsprotokolle über sicherheitsrelevante Diskussionen,[19] noch stenographische Aufzeichnungen der Teegespräche mit den Journalisten.[20]

„Das Kabinett wurde von Adenauer erst sehr spät konsultiert. Es hat sich zwischen dem Kriegsausbruch in Korea und dem 15. August nicht ein einziges Mal mit der Sicherheitslage beschäftigt, eine selbst angesichts der fast fünfwöchigen Abwesenheit Adenauers (13. Juli – 14. August 1950) erstaunliche Tatsache. Allerdings hatte Blankenhorn mit Wildermuth – wohl auf Veranlassung des Kanzlers – am 17. Juli vereinbart, ‚daß über Sicherheitsfragen, vor allem über die an diesem Tag einsetzenden geheimen Gespräche mit den stellvertretenden amerikanischen Hochkommissaren, im Kabinett noch nicht gesprochen werde, […].’ In diesem Sinne hielt es [der stellvertretende US-Kommissar] Hays am 25. Juli für zweckmäßig, nicht zu viele Mitwisser zu haben. Dies sollte auch auf Minister zutreffen. Doch schon zwei Wochen später hatte der Hochkommissar keine Einwände gegen einen ‚Kabinettsausschuss für Fragen der äußeren Sicherheit’.“[21]

Adenauer war misstrauisch, was die Diskussion der Sicherheitsfragen anging. Der Innenminister Gustav Heinemann zog daraus die Konsequenz, dass Adenauer ihn bei seinen Entscheidungen in Sachen der inneren Sicherheit übergangen hatte. Er trat infolge dessen von seinem Ministerposten zurück und später ganz aus der Partei aus: Heinemann war überzeugt davon, „daß man, nach dem uns Gott das Schwert zweimal aus der Hand genommen hat, es nicht zum dritten Mal in die Hand nehmen dürfe, sondern geduldig abwarten müsse“.[22] Er und ein Teil der Bevölkerung befürchtete die Wiederbewaffnung Westdeutschlands wirke als Provokation in Richtung Sowjetunion, die das hervorrufen könne, was sie eigentlich verhindern soll. Adenauer fürchtete eher, dass Heinemann Kontakte zu kommunistischen Kreisen pflegen könnte, wozu Heinemann und Personen seines direkten Umfelds verdächtigt wurde.[23]

Auch im öffentlichen Bereich bevorzugte Adenauer es in besonders bedrohlichen Situationen zu schweigen und abzuwarten. So gab er in den ersten Wochen nach Ausbruch des Koreakriegs keine Interviews. Erst ab Ende August führte er mit einigen Journalisten vertrauliche und geheime Hintergrundgespräche – beispielsweise mit Otto Schumacher-Hellmold. In dessen Nachlass finden sich ein etwas später angefertigtes Protokoll des Gesprächs mit Adenauer bezüglich dessen Sorgen über die internationale Lage nach Beginn des Koreakriegs:

„In der Ostzone ständen derzeitig die russischen Divisionen marschbereit. Diese Truppen seien mit Marschverpflegung und Munition ausgerüstet sowie einem doppelten Benzinvorrat. Sie seien in der Lage, innerhalb von 24 Stunden zum Angriff anzutreten. Diese Truppenverbände befänden sich innerhalb von 48 Stunden am Rhein und hätten schon diesseits des Rheins innerhalb dieses Zeitraumes Brückenköpfe gebildet.“[24]

Adenauer relativiert dann doch wieder die Gefahr durch die Sowjetunion:

„Nach ‚seiner’ Ansicht würden 2 Momente den Russen davon abhalten, zum jetzigen Zeitpunkt anzugreifen: 1. die Furcht vor der Atombombe, 2. weil er bestrebt ist, das sachliche und menschliche Kräftepotential in Westdeutschland unversehrt in die Hand zu bekommen. Nur in diesem Fall sei Russland in der Lage ein gleich starkes Kriegspotential wie die USA auf die Beine zu bekommen.“[25]

In den Briefen Adenauers findet der Koreakrieg nur einmal Erwähnung: kurz bevor er aufgrund seiner Lungenentzündung in Kur fährt:[26] „Hoffentlich macht mir die Entwicklung der Korea-Angelegenheit keinen Strich durch die Rechnung“, schrieb er.[27] Der erste (in der Edition abgedruckte) Brief nach seinem Erholungsurlaub in Bürgenstock ging an die Junge Union, die ihre Forderungen bezüglich der Verteidigung Deutschlands öffentlich machen wollte.[28] Adenauer antwortete ihnen, „daß es sich wohl nicht empfiehlt, wenn in Deutschland überall öffentliche Kundgebungen zu der sehr gefährlichen Lage erlassen werden. Ich rate Ihnen daher, von einer Veröffentlichung abzusehen.“[29]

Noch bei Beginn des Mauerbaus in Berlin 1961 zeigte sich dieses Verhalten des Abwartens mit dem Ziel, „Ruhe zu bewahren“.[30] Adenauer fuhr nicht sofort nach Berlin, sondern gab nur ein Radiointerview. Dieses Mal wurde Adenauers Abwesenheit in Berlin zu seinem Nachteil ausgelegt.

Adenauers Rhetorik und seine öffentlichen Auftritte kannten nicht die großen emotionalen Gesten, wie Althoff sie für das Mittelalter untersuchte. Die Heimkehr der Kriegsgefangen 1955, zehn Jahre nach Kriegsende, war Adenauers größter Erfolg und zugleich von höchster emotionaler Bedeutung für die Bevölkerung. Eine Frau aus der Bevölkerung küsste Adenauers Hand, nachdem er am 14. Juli 1955 von den Verhandlungen um die Aufnahme diplomatischer Beziehungen aus der Sowjetunion zurückkehrte.[31] Adenauer tätschelte die Frau nur leicht, zeigte aber ansonsten keine große emotionale Gestik. Für ihn galt es – auch nach den Erfahrungen der Emotionalisierung der „Volksmassen“ – bei Reden einen nüchternen Ton zu pflegen, der Bedrohungen aus rationaler Sicht darstellte, und nicht die durchaus angstauslösenden Argumente, wie im aristotelischen Ideal, durch eine besondere Emotionalität in der Sprache zu unterstreichen. „Öffentliche Gefühlsäußerungen erschienen als zutiefst verdächtig“[32] für die gesamte Bevölkerung infolge der Erfahrungen aus dem Nationalsozialismus.

Adenauers politische Gesten waren in ihrem Ausdruck nicht auf Emotionalität in seinem Verhalten oder in seiner Sprache angewiesen. Berühmt geworden ist das Betreten des für die Hohen Kommissare reservierten Teppichs, was Adenauer als Zeichen für seine und die deutsche Souveränität entgegen dem vorgeschriebenen Protokoll wie einen Schachzug vollzog.

Nur in den Weihnachtsreden wurde öffentlich ein Adenauer erlebbar, der Tiefe in seinem Gefühlsleben erkennen ließ und „gezielt auch ‚weiche’ Bereiche ansprach“.[33]

„In seiner Weihnachtsansprache von 1958 blickte der 82jährige Bundeskanzler im Rundfunk weit zurück, und auch er erinnerte sich ‚an jene Zeiten vor 1914, in denen noch in Wirklichkeit Friede, Ruhe und Sicherheit auf Erden weilten’. Seit 1914 aber seien Sicherheit und Ruhe aus dem Leben der Menschen verschwunden, die Angst sei geblieben. ‚Ist es nicht traurig, ist es nicht furchtbar zu denken, daß die Mehrzahl der jetzt Lebenden Ruhe, Frieden und Sicherheit, ein Leben frei von Angst, niemals gekannt haben?’“[34]

Das Christentum war die Grundlage für seine ethischen Ansichten, die sich auch in seinem Umgang mit Emotionen zeigte. Der Glaube hatte ihn durch schwierige Zeiten aufrecht gehalten, besonders als er zwei Mal den Tod einer Ehefrau erleben musste, oder die Jahre des Nationalsozialismus:

„Zwar gehört er nicht zu den Menschen, denen ein Gott die Gabe verliehen hat, ‚zu sagen, was ich leide’. Aber gegenüber einem der wenigen ihm verbliebenen Freunde deutet er bisweilen doch an, daß es in diesem Zeitraum Tage und Wochen gibt, an denen er seelisch fast am Ende ist: ‚Ich möchte meine Gemütsverfassung nicht mit vielen Worten schildern und mich damit begnügen, das eine zu sagen: wenn nicht meine Familie und meine religiösen Grundsätze wären, hätte ich lange meinem Leben ein Ende gemacht, es ist so wirklich nicht lebenswert.’“[35]

Adenauer hatte bedeutende Krisen erlebt, und auch er kannte aus diesen Zeiten das subjektive Gefühl existenzieller Angst. Neben der Ethik des Christentums war das Buch „Glück“ von Carl Hilty, das Adenauer intensiv rezipierte, Basis seiner Werte.[36] Es verdeutlicht seine Maxime im Umgang mit Angst, auf die er immer wieder in seiner politischen Tätigkeit hinwies: „’Furchtlosigkeit … das meiste, was uns im Leben begegnet … kann ertragen werden.’“[37] Im Umgang mit Angst pflegt er genau diese stoische Haltung.

Das Gegenmittel zur Angst ist Freundschaft und Vertrauen, die Adenauer im Westen sucht. Die Freundschaft zu US-Außenminister John Foster Dulles basierte auf den gemeinsamen christlichen Werten und ermöglichte eine vertrauensvolle deutsch-amerikanische Beziehung.[38] Im Interview mit dem Journalisten Günther Gaus sagte Adenauer 1965:

„Alle politischen Verhandlungen können nur zu einem fruchtbaren Ergebnis führen, wenn man sich gegenseitig vertraut. Man vertraut sich aber nur gegenseitig, wenn man den Gegner, den Vertragsgegner, den Verhandlungsgegner kennen gelernt hat, als einen Mann, der ehrlich ist, der wahrhaftig ist. Also nach meinen Erfahrungen ist Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit die Grundlage des Vertrauens, des gegenseitigen Vertrauens, und das gegenseitige Vertrauen ist wieder die Grundlage zu fruchtbaren Verhandlungen.“[39]

Vertrauen und Angst gehören für Adenauer zusammen: „Auch bei Adenauer hat der emotional tief verwurzelte, dann und wann im Gespräch mit Nahestehenden reflektierte Glaube seine zwei Seiten. Gottesfurcht ist die eine Seite des Glaubens an einen persönlichen Gott, Gottvertrauen die andere Seite.“[40] Die christlichen Werte Ade­nauers spiegeln sich in seinem ambivalenten Umgang mit der Angst.

Gerade die christlichen Werte sah er durch den Kommunismus in Gefahr, sodass er schon fast zynisch und erregt am Heiligabend 1950 auf einen Brief aus der Bevölkerung, der zu Neutralismus statt Wiederbewaffnung riet, antwortete:

„Holen Sie sich bitte einmal Rat über das, was wir tun sollen, bei unseren deutschen Brüdern und Schwestern in der Ostzone. Sie wissen genau, daß man gegen brutale Gewalt nicht nur mit geistigen Waffen bestehen kann, und wissen ebenso genau, daß im Verlaufe einer verhältnismäßig kurzen Zeit die heranwachsende Jugend vollständig allen christlichen und geistigen Ideen fremd gegenübersteht.“[41]

„Christentum und Antikommunismus waren […] für Adenauer die beiden Kernfragen“[42], nicht nur vor dem Ausbruch des Koreakriegs, bei seiner Wahlkampfrede 1949 in Heidelberg, sondern auch danach:

„Die Gefahr für uns Deutsche und für ganz Europa, vom kommunistischen Heidentum verschlungen zu werden, ist keineswegs gebannt. Sie besteht nach wie vor. Und ich sage Ihnen, nur dann können wir Europa und unser heißgeliebtes Vaterland für das Christentum retten, wenn diejenigen Parteien, die sich dem Schutz und die Wahrung des Christentums auf ihre Fahne geschrieben haben, bei diesem Kampf um den Bundestag den Sieg davontragen.“[43]

Der Glaube war eine Möglichkeit für ihn, mit seinen Ängsten und Sorgen umzugehen. Sein Umgang mit Bedrohungen und der damit einhergehenden Angst war aber meist auch analytischer Art gewesen. So analysierte er die sowjetrussische Geschichte und dessen Bedeutung für die Gefährdung Deutschlands in Reden und Interviews. Auch brieflich nahm Adenauer „verschiedentlich zu privat vorgetragenen Ängsten vor Wiederbewaffnung und erneuter Kriegsgefahr Stellung, […] indem er geschichtliche Erfahrungswerte anwendet“.[44]

Mit diesem „Vergangenheitsreflex“ begründete er, ob tatsächlich eine Bedrohung bestehe oder nicht. Schon kurz nach Ausbruch des Koreakriegs war Adenauer überzeugt, „daß mit einer unmittelbaren Invasion sowjetischer Truppen in Westeuropa nicht zu rechnen sei.“[45] Anders war es um die Absichten der Sowjetunion auf längere Sicht bestellt. Er vermutete, dass „Stalin für Westdeutschland das gleiche Vorgehen plante wie in Korea“, indem „Rußland sich im Laufe der nächsten Monate von der Sowjetzonenregierung stärker absetzen werde“ um danach „die Sowjetzonenpolizei zu einer sogenannten ‚Befreiung’ der westdeutschen Gebiete einzusetzen.“[46] Auch ein gewisser Fatalismus lag ihm dabei nicht fern, denn einen Angriff Russlands bezieht er in seine Überlegungen nicht ein:

„Obwohl er gegenüber den Hochkommissaren wie auch später im Sicherheitsmemorandum den offensiven Charakter des sowjetischen Aufmarsches in der DDR betonte, erklärte er seine ganze Konzeption darauf aufbauen zu wollen, daß die Rote Armee nicht marschiere. ‚Falls sie jetzt antrete, seien ohnehin alle weiteren Überlegungen zwecklos.’“[47]

Dieser „sichere Instinkt“, mit Merksätzen und historischem Wissen Politik zu gestalten, half Adenauer noch bei der Wiederbewaffnung und Souveränitätserlangung, wurde ihm im Laufe der Zeit jedoch zum Verhängnis. So urteilte Gräfin Marion Dönhoff über ihn:

„Die Gewißheit, den rechten Kurs zu kennen, und die von keinem Zweifel angekränkelte Entschlossenheit, diesen Kurs zu steuern, verwandeln sich in politische Phantasielosigkeit […]. Die Ansichten, Gefühle, Warnungen von Atomwissenschaftlern, unabhängigen Mitbürgern, Publizisten interessieren ihn nicht. […] Hinsichtlich der Wiedervereinigungspolitik wurde seit 1953 immer deutlicher, daß die Sorge vor jedwedem Risiko ihn Zuflucht zu den sogenannten altbewährten Grundsätzen nehmen ließ, die zugleich mit dem Risiko auch jede Chance eliminierten. Diese negative Phase ging schließlich im Sommer 1959 auf dem Gebiet der Innenpolitik in eine Art Selbstdemontage über.“[48]

Bei Ausbruch des Koreakriegs kurierte Adenauer bei einem Kuraufenthalt seine Lungenentzündung in der Schweiz, nahm aber aufgrund der angespannten Weltsituation zwei Berater und einige Mitarbeiter mit und blieb auch postalisch und telefonisch erreichbar, nachdem er sich versichern ließ, dass keine direkte Gefahr bestand.[49] Hans-Peter Schwarz schreibt:

„Oft, wenn Adenauer mehr Zeit zum Nachdenken hat – über die Festtage, im Urlaub, bei der Rekonvaleszenz von Erkrankungen – brütet er etwas aus. Seine Umgebung weiß, daß er dann eine irritierende Neigung zeigt, wichtige Denkschriften zu formulieren, langfristige Initiativen auf den Weg zu bringen oder über Vorgänge, die er monatelang hat laufen lassen, abrupt zu entscheiden.“[50]

Als er im August aus der Schweiz zurückkehrte, hatte er ein Sicherheitsmemorandum vorbereitet. Darin beschreibt er seine Thesen zum Umgang mit der sowjetischen Bedrohung. Die Strategie, die er dort festhält, wurde als „Strategie der Stärke“ bezeichnet, die er bei vielen Gelegenheiten wiederholte:

„Ich war und bin der Auffassung, daß ein dritter Weltkrieg nur dann verhütet werden kann, wenn jeder von dem anderen weiß, daß er nicht nur keinen leichten Sieg haben wird, sondern wenn jeder weiß, daß ein dritter Weltkrieg auch die Zerstörung des Landes des Siegers bedeutet.“[51]

Diese Strategie der Stärke impliziert Aufrüstung und daraus folgend Abschreckung. Abschreckung basiert auf dem Gedanken, Angst mit Angst zu bekämpfen: Die eigene Angst wird dadurch beruhigt, dass man weiß, dass der andere seine Bedrohung als größer empfindet.

Aus der Strategie der Stärke folgte für Adenauer die Notwendigkeit einer europäischen Bündnispolitik auf militärischer Ebene: „Die Stärke der westlichen Welt würde aber nur dann gewährleistet sein, wenn die westliche Welt ihre Verteidigung als eine einheitliche Verteidigung organisierte.“[52]

Adenauer glaubte nicht, dass durch eine Wiederbewaffnung Bedrohungsgefühle seitens der Sowjetunion entstehen, die einen Krieg auslösen könnten: „Die Bundesregierung glaubt dann nicht an einen Krieg. Sie glaubt auch nicht daran, daß von russischer Seite bei Bekanntwerden einer deutschen Remilitarisierung ein Präventivangriff erfolgen wird.“[53] Auch in den Akten findet sich laut Wiggershaus „kein einziger Hinweis darauf, daß er defensive Interessen Moskaus einkalkuliert hat.“[54]

Selbst wenn Adenauer seine Angst nicht zeigte und trotz der erhöhten Bedrohung durch Aufrüstung die Angst der Sowjetunion nicht als realistisch einstufte: Als Adenauers Stärke wird sein emotionales Einfühlungsvermögen hervorgehoben.[55] Er konnte Emotionen bei anderen erkennen, benennen, sowie einen Mangel an Empathie bei anderen Staaten wie den USA kritisieren.[56] Seine empathischen Fähigkeiten Emotionen zu erkennen setzte er sowohl bei politischen Opponenten als auch bei Freunden und in der Familie ein. Beispielsweise bezeichnete er Chruschtschow vor allem mit emotionalen Kategorien, z. B. „sehr temperamentvoller Mann“.[57] Er konnte sich sehr gut in andere Positionen und Weltanschauungen hineinversetzen und aus dieser Sicht seine eigene Strategie entwickeln. So beschrieb er Frankreichs Ängste vor einem Wiedererstarken Deutschlands in einem Interview mit der Zeit im Jahr 1949 folgendermaßen:

„Es nützt nichts, daß wir tatsächlich ungefährlich sind, sondern es kommt darauf an, ob Frankreich uns für gefährlich hält. Die Psychologie hinkt immer hinter der realen geschichtlichen Entwicklung her. Ob uns das heutige französische Sicherheitsbedürfnis überholt vorkommt, ob es tatsächlich überholt ist, dies alles ist nicht entscheidend. Auch wenn Frankreich sich im Irrtum befindet, so ist sein Verlangen nach Sicherheit doch psychologisch vorhanden und also eine politische Tatsache, mit der wir zu rechnen haben.“[58]

Deutlich wird dieses Sensorium Adenauers auch bei der Betrachtung der Emotionen seines eigenen Volkes. Wenn Adenauer in den Quellen von „Psychologie“ spricht, dann betraf es meist die emotionalen Befindlichkeiten des Volkes aus seiner Sicht.

3.3.2 Adenauers Emotionsperzeption
der westdeutschen Bevölkerung

Wenn Adenauer über seinen emotionalen Zustand schrieb, dann meist von Sorgen: „Ich bin, lieber Freund, […], in ernster Sorge um die gesamte Entwicklung“.[59] Doch in der Bevölkerung erkannte er Angst und Unsicherheit, die sich trotz besseren Wissens nicht änderten. Am deutlichsten beschrieb er seine Sicht auf die Haltung der Bevölkerung in einem Brief an seinen Freund Heineman, in dem er die deutsche Bevölkerung durch eine antimilitaristische Stimmung, eingeschränkte Opferungsbereitschaft für die Freiheit und mangelndes Vertrauen in den Schutz durch die Alliierten charakterisierte:

„Diese defätistische Stimmung, die von der Ostzone her aus tausend Quellen genährt wird, war besonders stark nach dem Angriff der Nordkoreaner auf Südkorea. […] Sicher weiß die Mehrzahl der Deutschen, daß das Leben unter russischer Besatzung ungleich härter ist, aber dieses Wissen befähigt noch nicht, unter Umständen Gut und Blut einzusetzen gegen den sowjetrussischen Druck.“[60]

Adenauer erkannte in der deutschen Bevölkerung eine Grundstimmung der „Unruhe und Unsicherheit“[61], die er in den wechselhaften politischen Ereignissen, begründet sah.

„Das Vertrauen, daß die westliche Welt in der Lage sein würde, Angriffshandlungen gegen Westeuropa rasch und wirksam zu begegnen, sei in einem besorgniserregenden Ausmaß im Schwanken begriffen und habe zu einer gefährlichen Lethargie der deutschen Bevölkerung geführt.“[62]

Aus der Unsicherheit und der Anfälligkeit für emotionale Vereinnahmung resultierte für Adenauer als Bundeskanzler die Notwendigkeit eines „pädagogischen“ Stils der Umerziehung. Kurz nach Kriegsende betont er in einer Rede: „Das deutsche Volk muß in seinem ganzen Denken und Fühlen umerzogen werden.“[63]

Adenauer betrachtete den Wunsch nach Neutralität als pathologisch und bezeichnete diese Krankheit als „Neutralitätskoller“.[64] So schrieben ihm Bürger über ihre Kriegsängste und ihren Wunsch nach Neutralität. Er antwortete:

„Wenn Sie die Dinge einmal durchdenken, werden Sie mir beipflichten. Neutralität kann nur dann ein Land bewahren, wenn es stark genug ist, diese Neutralität gegenüber jedermann zu verteidigen, sonst bleibt die Neutralität auf dem Papier. Das haben wir an Belgien und Holland erlebt. Ich bitte Sie, haben Sie das Vertrauen, daß die Bundesregierung sicher keinen Krieg will. Ich bitte Sie, diesen Brief vertraulich zu behandeln.“[65]

Adenauer glaubte, eine realistische Sicht auf die Dinge zu haben. Die deutsche Bevölkerung sah er als traumatisiert an und Traumata galten seinerzeit noch als Folgen von persönlicher Schwäche, wenn sie nicht bald vorübergingen.[66] Die Bevölkerung hatte aus Adenauers Sicht ein immenses Bedürfnis nach Sicherheit in Form von wirtschaftlichem Wiederaufbau und der deutschen Wiedervereinigung. Auch auf Seiten der Sowjetzone sah er die Unsicherheit der Menschen. Adenauer schrieb dem Hohen Kommissar Frankreichs, André François-Poncet, dass die Unterdrückung der politischen Freiheiten „in der Sowjetzone eine Atmosphäre der Unsicherheit und der Angst geschaffen [hat], in der freie Wahlen unmöglich durchgeführt werden können.“[67]

Durch Strategien, die Emotionen der Bevölkerung zu verändern, konnte Adenauer unter diesen Bedingungen mehr Souveränität für Westdeutschland erreichen und die Wiederbewaffnung vorantreiben, obschon zugleich die westdeutsche Bevölkerung mehr Wert auf wirtschaftlichen Wiederaufbau und Wiedervereinigung legte.


  1. Löttel, Holger: „Des ‚Emotionalen Herr werden‘: Konrad Adenauer und die ‚Angst vor der Atombombe‘ im Jahr 1957“, in: Bormann, Patrick, Thomas Freiberger und Judith Michel (Hrsg.): Angst in den Internationalen Beziehungen, Göttingen: V&R unipress 2010, S. 205-226; Löttel, Holger: „Geschärfte Wahrnehmung. Angst als Perzeptionsfaktor in der Außenpolitik Konrad Adenauers“, in: Politische Leidenschaften. Zur Verknüpfung von Macht, Emotion und Vernunft in Deutschland 38 (2010), S. 79-97.
  2. Adenauer, Konrad: Briefe 1949–1951, hrsg. v. Hans Peter Mensing, Berlin: Siedler 1985 (Rhöndorfer Ausgabe, hrsg. v. Rudolf Morsey und Hans-Peter Schwarz), S. 119: Brief Nr. 114 vom 1.10.1949.
  3. Michl/Plamper: „Soldatische Angst im Ersten Weltkrieg“, S. 224.
  4. Biess: „‚Jeder hat eine Chance‘. Die Zivilschutzkampagnen der 1960er Jahre und die Angstgeschichte der Bundesrepublik“, S. 66f; vgl. auch Biess, Frank: „‘Everybody has a Chance’: Nuclear Angst, Civil Defence, and the History of Emotions in Postwar West Germany“, in: German History 27/2 (2009), S. 215-243;  eine „Normalisierung“ und „Popularisierung“ von Angst als Deutungsmuster wird deutlich in den Atni-AKW-Protesten in den späten 70er Jahren: Schregel, Susanne: „Konjunktur der Angst. ‚Politik der Subjektivität‘ und ‚neue Friedensbewegung‘, 1979-1983“, in: Greiner, Bernd, Christian Th. Müller und Dierk Walter (Hrsg.): Angst im Kalten Krieg, Hamburg: Hamburger Edition 2009 (Studien zum Kalten Krieg 3), S. 495-520, hier S. 520.
  5. Biess: „‚Jeder hat eine Chance‘. Die Zivilschutzkampagnen der 1960er Jahre und die Angstgeschichte der Bundesrepublik“, S. 66.
  6. Michl/Plamper: „Soldatische Angst im Ersten Weltkrieg“, S. 227.
  7. Adenauer, Konrad: Erinnerungen 1955–1959, 2. Aufl., Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1978, S. 301.
  8. Löttel: „Geschärfte Wahrnehmung“, S. 92.
  9. Biess: „‚Jeder hat eine Chance‘. Die Zivilschutzkampagnen der 1960er Jahre und die Angstgeschichte der Bundesrepublik“, S. 66.
  10. Löttel: „Geschärfte Wahrnehmung“, S. 79f; Löttel erwähnt den Ausdruck von  Mann, Golo: Zeiten und Figuren. Schriften aus vier Jahrzehnten, Frankfurt a. M.: Fischer 1994, S. 342: Neudruck des Zeitungsartikels: Mann, Golo, „Konrad Adenauer - ein Staatsmann der Sorge“, Frankfurter Allgemeine Zeitung 38, 14.2.1976.
  11. Adenauer: Briefe 1949–1951, S. 321: Brief Nr. 360 vom 4.12.1950.
  12. Ebd., S. 325: Brief Nr. 368 vom 11.12.1950.
  13. Schwarz, Hans-Peter (Hrsg.): Konrad Adenauers Regierungsstil, Bonn: Bouvier 1991 (Rhöndorfer Gespräche 11), S. 132.
  14. Ebd.
  15. Löttel: „Geschärfte Wahrnehmung“, S. 81, Anm. 9.
  16. Vgl. Adenauer: Briefe 1949–1951, S. 224: Brief Nr. 249 vom 2.7.1950. Adenauer erwähnt die „Furcht“ des schreibenden Bürgers, die er als „unbegründete Sorgen“ versteht. Die Quellen lassen immer wieder diese Unterscheidung erkennen. Zur Überprüfung wäre es interessant auch hier einmal Statistiken zur semantischen Beziehung zu berechnen.
  17. Löttel: „Geschärfte Wahrnehmung“, S. 93.
  18. Schwarz, Hans-Peter: Adenauer. Der Aufstieg: 1876-1952, Stuttgart: DVA 1986, S. 745.
  19. Booms, Hans (Hrsg.): Die Kabinettsprotokolle der Bundesregierung. 1950, Bd. 2, Boppard am Rhein: Harald Bolth 1984.
  20. Adenauer, Konrad: Teegespräche 1950-54, hrsg. v. Hanns Jürgen Küsters, München: Siedler 1984, S. XX.
  21. Wiggershaus, Norbert: „Bedrohungsvorstellungen Bundeskanzler Adenauers nach Ausbruch des Korea-Krieges“, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 25.25,Supplement.26 (1979), S. 79-122, hier S. 85.
  22. Adenauer: Briefe 1949–1951, S. 283.
  23. Dokument Nr. 10 (4.10): Vermerk des Mitarbeiters der Zentrale für Heimatdienst Achim Oster“, in: Kabinettsprotokolle Online (28.08.1950), http://www.bundesarchiv.de/cocoon/barch/0000/k/k1950k/kap1_4/para2_10.html [abgerufen am 15.11.2011].
  24. Schumacher-Hellmold, Otto: Aufzeichnung des Gesprächs mit Bundeskanzler Konrad Adenauer am 4. September 1950 von 12:00 bis 13:15 Uhr, 08. September 1950, Stadtarchiv Bonn: Nachlass von Otto Schumacher-Hellmold (SN 153-13), S. 1.
  25. Ebd.
  26. Adenauer: Briefe 1949–1951, S. 525.
  27. Ebd., S. 241.
  28. Ebd., S. 537.
  29. Ebd., S. 261.
  30. Küsters, Hanns Jürgen und Ulrike Quadbeck: „Bau der Berliner Mauer 13. August 1961“, in: Konrad-Adenauer.de (01.12.2011), http://www.konrad-adenauer.de/berliner_mauer_1961.html?undefined [abgerufen am 01.12.2011].
  31. Bundesregierung: „Bildarchiv: B 145 Bild-00065307“, in: Bundesarchiv (14.09.1955), http://www.bild.bundesarchiv.de/archives/barchpic/view/9198449 [abgerufen am 03.12.2011].
  32. Biess: „German Angst“, S. 30.
  33. Löttel: „Des ‚Emotionalen Herr werden‘: Konrad Adenauer und die ‚Angst vor der Atombombe‘ im Jahr 1957“, S. 208f.
  34. Conze, Eckard: „Sicherheit als Kultur. Überlegungen zu einer ‚modernen Politikgeschichte‘ der Bundesrepublik Deutschland“, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 53/3 (2005), S. 357-380, hier S. 358.
  35. Schwarz: Adenauer. Der Aufstieg: 1876-1952, S. 357.
  36. Hilty, Carl: Glück, Frauenfeld: Huber 1891.
  37. Schwarz: Adenauer. Der Aufstieg: 1876-1952, S. 112.
  38. Conze: Die Suche nach Sicherheit, S. 84.
  39. Adenauer, Konrad und Günter Gaus: „Konrad Adenauer (29. Dezember 1965): Ich habe mich nie beirren lassen“, in: Schütt, Hans-Dieter (Hrsg.): Günter Gaus. Was bleibt, sind Fragen. Die klassischen Interviews, Berlin: Ullstein 2005, S. 392-405, hier S. 398.
  40. Schwarz: Adenauer. Der Aufstieg: 1876-1952, S. 74.
  41. Adenauer: Briefe 1949–1951, S. 332: Brief Nr. 376 vom 24.12.1950.
  42. Görtemaker: Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, S. 81.
  43. Adenauer, Konrad: Reden 1917 - 1967. Eine Auswahl, hrsg. v. Hans-Peter Schwarz, Stuttgart: DVA 1975, S. 148.
  44. Adenauer: Briefe 1949–1951, S. IX.
  45. Blankenhorn, Herbert: Verständnis und Verständigung. Blätter eines politischen Tagebuchs. 1949–1979, Frankfurt a. M.: Propyläen 1980, S. 111.
  46. Adenauer, Konrad: Erinnerungen 1945–1953, 4. Aufl., Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1980, S. 349.
  47. Wiggershaus: „Bedrohungsvorstellungen Bundeskanzler Adenauers nach Ausbruch des Korea-Krieges“, S. 99.
  48. Dönhoff, Marion: Die Bundesrepublik in der Ära Adenauer. Kritik und Perspektiven, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1963 (Rowohlts deutsche Enzyklopädie 187/188), S. 14f.
  49. Adenauer: Briefe 1949–1951, S. 247f: Brief Nr. 279 vom 12.07.1950. Adenauer lässt sich in Bonn von Minister Franz Blücher vertreten.
  50. Schwarz: Adenauer. Der Aufstieg: 1876-1952, S. 740.
  51. Adenauer, Konrad: „Pankow gab den Anstoß. Warum Wiederbewaffnung? - Das Sicherheitsmemorandum vom 29. August 1950.“, in: Raven, Wolfram von (Hrsg.): Armee gegen den Krieg: Wert und Wirkung der Bundeswehr, Stuttgart-Degerloch: Seewald 1966, S. 13-16, hier S. 13.
  52. Ebd., S. 16.
  53. Adenauer: Teegespräche 1950-54, S. 14: Tee-Empfang am 27.10.1950.
  54. Wiggershaus: „Bedrohungsvorstellungen Bundeskanzler Adenauers nach Ausbruch des Korea-Krieges“, S. 88.
  55. Vgl. Löttel: „Geschärfte Wahrnehmung“, S. 96f.
  56. Vgl. ebd., S. 89f.
  57. Adenauer/Gaus: „Konrad Adenauer (29. Dezember 1965): Ich habe mich nie beirren lassen“, S. 397.
  58. Friedlaender, Ernst: „Deutschland und Frankreich. Ein Gespräch der Zeit mit Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer“, in: Die Zeit 44 (1949).
  59. Adenauer: Briefe 1949–1951, S. 308.
  60. Ebd., S. 305ff.
  61. Adenauer: „Pankow gab den Anstoß. Warum Wiederbewaffnung? - Das Sicherheitsmemorandum vom 29. August 1950.“, S. 15.
  62. Ebd.
  63. Adenauer: Reden 1917-1967, S. 89: Rede am 24. März 1946: Grundsatzrede des 1. Vorsitzenden der Christlich-Demokratischen Union für die Britische Zone in der Aula der Kölner Universität.
  64. Adenauer: Briefe 1949–1951, S. 223.
  65. Ebd., S. 269.
  66. Biess: „‚Jeder hat eine Chance‘. Die Zivilschutzkampagnen der 1960er Jahre und die Angstgeschichte der Bundesrepublik“, S. 66.
  67. Adenauer: Briefe 1949–1951, S. 361: Brief Nr. 407 vom 9.3.1951.

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